Vereins-Chronik
Im Jahre 1858 wurde unter dem damaligen Lehrer Hessert der „Männerchor" ins Leben gerufen. Nach zehn Jahren führte der Verein bereits seine erste Fahnenweihe durch. Von den ersten Vorsitzenden sind Konrad Vogel, Bürgermeister, und Bernhard Föhr zu nennen. Die Dirigentschaft des Chores lag abwechselnd in den Händen von Adam Karn (1883), Lehrer Hecht (1897) und Lehrer Reichart aus Oberlustadt (bis 1903).
Aus dem vom „Männerchor" vorbereiteten Boden wuchs im Jahre 1893 ein zweiter Verein, der „Liederkranz" Freisbach. Initiator war seinerzeit Christian Löb. Die dem Verein
von den Junggesellen Johann Christian und Jakob Peter Kauffmann gestiftete Fahne wurde 1895 geweiht. Sich gegenseitig anfeuernd und beobachtend, pflegten beide Vereine mit wechselnder Sänger- und
Mitgliederzahl, der „Männerchor" unter seinem Vorsitzenden Bürgermeister Daniel Vogel sowie seinen Dirigenten, Lehrer Robert Herrgen, Gommersheim, Lehrer Frick, Freisbach, und Martin Salm,
Freimersheim, und der „Liederkranz" unter seinem Mitgründer Christian Löb und dessen Dirigenten, Lehrer Philipp Lind, Schwegenheim, und Lehrer Tretter aus Oberlustadt, bis zum Ausbruch des Ersten
Weltkrieges im Jahre 1914 den Chorgesang.
Als der Krieg beendet war, erfolgte 1920 durch die noch anwesenden und wieder zurückgekehrten Sänger dank der Initiative von Daniel Vogel und Georg Löb die
Neuaufrichtung des „Männerchores". Die gesangliche Leitung lag in den Händen von Lehrer Rudolf, Freisbach, der im Jahre 1926 den Dirigentenstab an Lehrer Herzog übergab.
1928 wurde die Zusammenlegung der Vereine durch Daniel Vogel und August Schott erreicht und unter dem Namen Gesangverein „Männerchor Liederkranz" Freisbach die begonnene
Kulturarbeit weitergepflegt. Zum ersten Vorsitzenden wurde August Schott vom ehemaligen „Männerchor", zu seinem Stellvertreter Georg Löb vom ehemaligen „Liederkranz" gewählt. Ehrenvorstand wurde
Altbürgermeister Daniel Vogel. Ein Jahr später beging der neue Verein, an die Tradition beider Vereine anknüpfend, das 70jährige Stiftungsfest, bei dem eine neue Fahne geweiht wurde.
Für den aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Vorsitzenden August Schott übernahm im Jahre 1931 August Renner I. die Vereinsführung. Zusammen mit Lehrer Schneider, Freisbach, der die musikalische
Leitung des Vereins innehatte, leitete er die Geschicke des Gesangvereins bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939.
Wie allerorten unterbrach der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1951 die Pflege des Gesanges. Im April 1951 wurde die Kulturarbeit in der Gastwirtschaft „Zum Engel“ als Probelokal wieder aufgenommen. Durch eine Neuwahl wurde August Renner I. zum ersten Vorsitzenden und Eugen Renner zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Erster Dirigent nach Aufnahme der Gesangsstunden war Lehrer Bopp aus Lingenfeld. Im Jahre 1953 übernahm Eugen Renner den ersten Vorsitz, während August Renner I. in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt wurde. Zweiter Vorsitzender wurde Heinrich Vonnieda. Im gleichen Jahre feierte der Verein mit großem Erfolg sein 95jähriges Stiftungsfest.
Lehrer Bopp übergab 1955 die Chorleitung an Lehrer Martin, Gommersheim, der den Dirigentenstab bereits ein Jahr später an Rudolf Menzel, Böbingen, weitergab. Er prägte während 10 Jahre das musikalische Schaffen des Gesangvereins, der 1958 sein 100jähriges Stiftungsfest unter der bewährten Vereinsführung von Eugen Renner und Heinrich Vonnieda beging. Herausragendes Ereignis dieses Stiftungsfestes war – ebenso wie beim 95jährigen Stiftungsfest - ein Festumzug, bei dem neben dem Jubelverein und zwei Musikkapellen über zwanzig (!) Gesangvereine teilnahmen, die im Festzelt anschließend das Festkonzert als Freundschaftssingen gestalteten. Die Zelter-Plakette, die der Verein in jenem Jahr erhielt, symbolisiert Dank und Anerkennung für ein Jahrhundert erfolgreicher Lied- und Chorpflege.
Im Jahre 1959 ging das Amt des zweiten Vorsitzenden an Werner Horter über, der es im Jahre 1962 an Heinrich Schirrmann weitergab. Nach 13jährigem idealistischem und dankens-wertem Einsatz beendete Eugen Renner 1966 seine Tätigkeit als erster Vorsitzender. Sein Amt trat Werner Kauffmann an, dem Kurt Doerr als zweiter Vorsitzender zur Seite stand. Im gleichen Jahr wechselte auch die musikalische Leitung. Viktor Klein, Altdorf, übernahm den Dirigentenstab. Seiner Anregung war es mit zu verdanken, dass im Jahre 1967 der bis dahin nur als Männerchor wirkende Chor um sangesfreudige Frauen und Mädchen erweitert wurde, so dass seitdem der Gesangverein sowohl über einen Männerchor als auch über einen gemischten Chor verfügt.
Im Jahr 1969 übernahm Erwin Braun, Heiligenstein, die musikalische Leitung. Der zweite Vorsitz in der Vereinsführung wechselte im Jahre 1971 auf Uwe Reif über, der im Jahr darauf den 1. Vorsitz übernahm. Zweiter Vorsitzender wurde im gleichen Jahr Günther Schirrmann. In dieser Zusammensetzung bestand die Vereinsführung bis zum Jahr 1979. Die Dirigentschaft wechselte dagegen in den Jahren 1975 und 1976 zwei weitere Male. Erwin Braun, unter dessen bewährter und beliebter Chorleitung der Verein 1973 aus Anlass seines 115jährigen Bestehens besonders hervortrat, musste aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Für die Dauer eines Jahres leitete Lehrer Volker Damian, Gommersheim, den Chor.
1976 ging der Dirigentenstab auf Frau Ellen Hagenbuch aus Roschbach über.
Sie hatte wesentlichen Anteil daran, dass im Jahre 1977 der Gesangverein um den Kinderchor „Gäuschwalben" erweitert wurde, der allerdings nach etwas mehr als 15 Jahren Ende 1992 seine Tätigkeit
wieder einstellte. Im Jahre 1979 ging der 2. Vorsitz in der Vereinsführung für ein Jahr auf Manfred Köhler über. Ihm folgte 1980 Frau Ruth Bürklin, die 1983 das Amt aus privaten Gründen zur Verfügung
stellen musste. Die Generalversammlung bestimmte im gleichen Jahr Hermann Dambach zum 2. Vorsitzenden, der bis 1988 dieses Amt innehatte.
1988 gingen die Aufgaben des 2. Vorsitzenden auf Karlheinz Helmstetter über, der im Jahr 1990 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, nachdem Uwe Reif nach über 18jähriger Tätigkeit im Vereinsvorstand nicht mehr kandidierte. Karlheinz Helmstetter wurde Frau Regina Schott als 2. Vorsitzende zur Seite gestellt. Sie wurde im Jahr 1994 bei einer außerordentlichen Generalversammlung zur 1. Vorsitzenden gewählt, weil Karlheinz Helmstetter in jenem Jahr aus beruflichen Gründen das Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung stellen musste.
Seitdem lag die Vereinsführung in den bewährten Händen von Regina Schott, der als 2. Vorsitzender Karl-Heinz Vogel ebenfalls seit 1994 zur Seite stand.
Im Jahr 1992 endete die Dirigentschaft von Frau Ellen Hagenbuch nach fast 16 Jahren. Ihr folgte nach wenigen Wochen, in denen Frau Andrea Knopp, Lindenberg, den Chor musikalisch betreute, Herr Wolfgang Lutz, Weingarten, der seitdem den Chor leitet, welcher schon geraume Zeit nur noch als gemischter Chor aufgetreten ist.
Die nach der Vereinssatzung der engeren Vorstandschaft zuzurechnenden Funktionen des Rechners und Schriftführers wurden nach der Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit im Jahre 1951 zunächst von Walter Vogel und Lehrer Henn, Freisbach, wahrgenommen. Ihnen folgte im Januar 1958 Helmut Lochbaum, der diese Ämter bis Mai 1995, also fast 38 Jahre lang, in sich vereinte und stets zur vollen Zufriedenheit der Vereinsmitglieder ausübte. Seitdem werden diese Funktionen ebenso verlässlich von Günter Schirrmann ausgeübt.
Helmut Lochbaum beschloss seine verantwortungsvolle Tätigkeit mit der sehr aufwendigen finanziellen Abwicklung eines Konzertes der „Kastelruther Spatzen“, das die Vereinsführung noch unter Karlheinz Helmstetter initiiert und vorbereitet hatte und das im Jahr 1995 in einem 3000 Personen fassenden Festzelt auf dem Gelände des Sportvereins 1946 e.V. Freisbach die Liebhaber volkstümlicher Musik von weit her anzog.
Ebenfalls im Jahr 1995 musste sich der Chor für die Abhaltung seiner Chorproben eine neue Heimstatt suchen. „Elsa“, die „Engel“-Wirtin, die den Chor dankenswerterweise über 44 Jahre durch die Zurverfügungstellung eines Probenraumes besonders gefördert hatte, musste aus Alters- und Gesundheitsgründen ihre Gaststätte aufgeben. Seitdem stellt die Ortsgemeinde Freisbach dem Chor ihre Sport- und Kulturhalle für seine wöchentlichen Chorproben ebenso unentgeltlich zur Verfügung.
Sein 140jähriges Bestehen nutzte der Chor, um 1998 mit einem Gospel- und Spiritual-Konzert in der protestantischen Kirche Freisbach der Öffentlichkeit sein Bestreben zu dokumentieren, mit moderner Chorliteratur sich den Anforderungen der sich verändernden Musiklandschaft zu stellen. So war es auch nur konsequent, am 26. November 2005 im Rahmen eines Konzertes in der Sport- und Kulturhalle Freisbach einem interessierten Publikum bekannte und beliebte Musical- und Filmmelodien darzubieten, wobei der Chor von einigen Solisten unterstützt wurde.
Mit einem weiteren Konzert im Jubiläumsjahr 2008, bei dem bekannte Melodien aus Oper und Operette zu Gehör gebracht wurden, bewies der Chor seinen Willen, auch in Zukunft als Kulturträger zu einem lebendigen dörflichen Gemeinschaftsleben beizutragen.
Im Jahr 2009 gab Frau Regina Schott die Vereinsführung an Herrn Jürgen Dambach ab. Zugleich wurden die Funktionen Rechner und Schriftführer getrennt. Die Funktion des Schriftführers wurde Uwe Reif übertragen, während Günter Schirrmann die Funktion des Rechners weiter wahrnahm.
Im Jahr 2014 beendete Günter Schirrmann seine langjährige Tätigkeit im engeren Vorstand und stellte sein Amt als Rechner zur Verfügung. An seiner Stelle wurde Frank Mrotzek zum neuen Rechner bestimmt. Günter Schirrmann nahm dafür weiterhin die Funktion eines Ausschussmitglieds wahr.
Anfang 2015 trennte sich Chorleiter Wolfgang Lutz vom Verein. An seiner Stelle führte nunmehr Thomas Kästner aus Offenbach a.d.Queich den gemischten Chor. Der Chorleiterwechsel und der damit verbundene Wechsel des Probentages von Montag auf Dienstag brachte dem gemischten Chor einen stattlichen Zuwachs an Sängerinnen und Sängern.
Leider verließ Herr Kästner am 26.04.2016 den Chor. Nach einer für den Verein erfolgreichen Zeit, in der zwei große Events „Jazz trifft Pop“ und eine Matinee stattfanden. Mit der neuen Satzung vom 09.November 2016 des Vereinsregisters des Amtsgerichtes Landau in der Pfalz wurde der bisherige Name des Männerchor Liederkranz in "Gesangverein Liederkranz 1858 Freisbach e.V." umgewandelt. Als Nachfolger für Herrn Kästner, konnte Herr Dirk Manfred Schneider aus Otterstadt gewonnen werden. Bei den Neuwahlen im März 2017 legten Jürgen Dambach als Vorstand und Uwe Reif als Schriftführer ihre Ämter aus privaten Gründen nieder. Als neue Vorständin wurde Frau Ursula Alber gewählt. Als Schriftführer wurden Frank Mrotzek und als Rechner Steve Schott in den Ausschuss des Gesangvereines gewählt. Die musikalische Leitung von Herrn Schneider war für den Verein nicht fördernd und so haben wir uns im beiderseitigem Einverständnis im Oktober 2017 nach dem Partnerschaftsbesuch in Osterzell getrennt.
Als Chorleiterin konnte Anna Plakowa aus Otterstatt gewonnen werden, die unseren gemischten Chor am 01.12.2017 übernahm. Leider hatte Frau Plakowa nicht das richtige Händchen für unseren gemischten Chor und so haben wir uns nach dem 160 jährigen Jubiläum des Vereins im Oktober 2018 voneinander getrennt. Die Singsunden wurden aufrechterhalten durch unseren Vizechorleiter Rolf Alber, der inzwischen beim Chorverband der Pfalz ein Seminar für Chorleiter absolviert hatte.
Im Februar 2019 konnten wir dann wieder nach vorne schauen. Durch den neu verpflichteten Musikdirektor Rainer Diehl machten die Singstunden wieder Spaß. So haben wir erfolgreich am 31.August 2019 beim ersten Landeschorfest in Rheinlandpfalz in Mainz teilgenommen. Das neue Repertoire, das nunmehr aufgebaut wurde, besteht aus deutscher Rock- und Popliteratur. Allerdings ist die Sängeranzahl altersbedingt stark zurückgegangen. Und so schauen wir gespannt und zuversichtlich auf das neue Jahr 2020.
Frank Mrotzek Stand 28.12.2019.